Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie beispielsweise Morbus Crohn, hängen mit einer Störung im Immunsystem zusammen1. Das Immunsystem des Körpers wehrt Infektionen und Krankheiten ab. Es bekämpft zum Beispiel Erreger von Krankheiten wie Viren oder Bakterien2.
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Morbus Crohn sind trotz intensiver wissenschaftlicher Forschung bis heute weitgehend unbekannt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren dazu beitragen3:
Eine gesunde Darmschleimhaut besitzt eine wichtige natürliche Schutz- und Barrierefunktion für den Körper. Sie verwehrt schädigenden Bakterien und anderen Keimen den Zugang. Ist diese Schutzfunktion der Darmschleimhaut jedoch gestört, können z. B. gefährliche, krankheitserregende Bakterien leicht und ungehindert in den Körper eindringen. Der dadurch entstehende Infekt wird von unserem Immunsystem erkannt und sofort durch eine Abwehrreaktion in Form einer Entzündung bekämpft.
Nach der erfolgreichen Abwehr wird das Immunsystem normalerweise wieder heruntergefahren und geht in den Ausgangszustand zurück. Der „Feind“ ist beseitigt und die Entzündung klingt wieder ab. Bei Morbus Crohn scheint dieser Prozess gestört und aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Das Immunsystem befindet sich quasi ständig in „Abwehrhaltung“. Der begonnene Entzündungsprozess im Darm klingt nicht mehr ab, sondern wird immer weiter vorangetrieben. Dadurch können auf Dauer die Darmschleimhaut und die Darmwand geschädigt werden. Dann funktioniert der Darm nicht mehr normal3.
Manchmal reagiert das Immunsystem auch über und fühlt sich durch harmlose Stoffe gestört5,6. Ein Beispiel für harmlose Stoffe sind Nahrungsmittel. Das Immunsystem kann aber auch auf harmlose Bakterien reagieren, die im Darm natürlich vorkommen5. Denn das Immunsystem sieht in ihnen eine Gefahr. Deshalb wehren die Darmzellen diese Bakterien ab, dadurch entstehen die Entzündungen1. Die Darmzellen wollen den Körper schützen, aber diese irrtümliche Reaktion schadet nur6.