Ihre Informationsplattform zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

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Wie Morbus Crohn festgestellt werden kann

Es gibt keinen Test, der Morbus Crohn aussagekräftig nachweisen kann. Es sind mehrere Untersuchungen notwendig, um Morbus Crohn eindeutig zu diagnostizieren1. Bei einer Diagnose sagt Ihnen Ihr:e Ärzt:In, welche Krankheit Sie genau haben. Die Grundlage dafür sind Anzeichen, Untersuchungen und Befunde2. Das ist auch wichtig, weil Morbus Crohn an verschiedenen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes auftreten kann und die Beschwerden bei verschiedenen Patient:innen unterschiedlich sind1.

Ihre Ärzt:innen werden unterschiedliche Untersuchungen durchführen, um die Erkrankung Morbus Crohn zu diagnostizieren:

Besprechung Ihrer Krankheitsgeschichte

Wenn Sie bereits länger Beschwerden im Magen- und Darmbereich haben, sollten Sie eine:n Ärzt:in aufsuchen. Die Ärzt:innen besprechen im ersten Schritt, wie Ihr aktueller Gesundheitszustand aussieht und fragt, welche Probleme Sie haben und welche Krankheiten Sie bereits hatten. Dieses Erstgespräch nennt man „Anamnese“3. Folgende Fragen kann Ihnen Ihr:e Ärzt:in dabei stellen3:

  • Wann sind Ihre Beschwerden aufgetreten?
  • Wie sehen Ihre Stuhlgewohnheiten aus? (Farbe, Häufigkeit, Blut- oder Schleimgehalt, Konsistenz etc.)
  • Welche Vorerkrankungen hatten Sie?
  • Waren Sie kürzlich auf Reisen?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Wie sehen Ihre Lebensgewohnheiten aus? Haben Sie viel Stress? Wie ernähren Sie sich?
  • Sind in Ihrer Familie Darm-Beschwerden häufig oder sind Erkrankungen des Verdauungstraktes in Ihrer Familie bekannt?

Auch wenn es Ihnen vielleicht unangenehm ist, über Ihre Verdauung und Ihren Stuhlgang zu sprechen – seien Sie ehrlich zu Ihren Ärzt:innen. Sie müssen sich für dieses Thema nicht schämen. Umso genauer und detaillierter Sie Ihre Beschwerden erklären, desto besser kann Ihnen geholfen werden. Sie können sich Ihre Fragen auch auf einen Notizblock notieren und diesen mit zum Arztgespräch nehmen – so werden Sie, auch wenn Sie nervös sind, nichts übersehen. Außerdem können Sie sich gleich Notizen machen, um nichts Wichtiges zu vergessen.

Nach dem Gespräch wird es zu einer Untersuchung Ihres Körpers, vor allem Ihres Bauches, kommen. Ihr:e Ärzt:in wird Ihren Bauch durch Abhören, Klopfen und Tasten sorgsam untersuchen – wenn Ihnen manche Stellen weh tun, sagen Sie gleich Bescheid. Vielleicht ist Ihr Bauch auch an manchen Stellen verhärtet. Wenn Sie einen Druck spüren, teilen Sie auch das gleich mit. Manchmal können Ihre Ärzt:innen auch Haut, Augen oder Gelenke auf Auffälligkeiten kontrollieren.

Ihr Enddarm kann auch untersucht werden. Der Enddarm ist das letzte Stück des Darms und der letzte Teil vor dem Darmausgang4. Ihr:e Ärzt:in tastet vorsichtig mit dem Zeigefinger den Enddarm ab, um genauere Aussagen über den Afterschließmuskel, Enddarm und Ihren Stuhl treffen zu können3.

Hinweise auf Entzündungen können Blutuntersuchungen liefern. Dafür wird Ihnen etwas Blut abgenommen und im Labor untersucht. Die Ärzt:innen achten besonders auf die Werte in Ihrem Blut, die auf eine Entzündung hindeuten könnten. Das kann eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen sein oder eine erhöhte Konzentration des so genannten C-reaktiven Proteins (CRP). Andererseits wird Ihr:e Ärzt:in Hinweise auf Durchfälle mit Blutverlust ernst nehmen – das zeigt sich in Ihrem Blut durch einen niedrigen Hämoglobingehalt. Zusätzlich kann bei einem Blutbild auch ein Vitamin- oder Eisenmangel festgestellt werden3.

Bildgebende Diagnostik ist ein Sammelbegriff für verschiedene Untersuchungen. Bei diesen Untersuchungen werden Bilder aus dem Inneren des Körpers gemacht6. Bildgebende Verfahren, wie Röntgenuntersuchungen, Magenspiegelungen, Darmspiegelungen, Ultraschalluntersuchungen, Magnetresonanz- und Computertomographie oder Videokapsel-Endoskopie, sind Methoden, die bei Morbus Crohn häufig zum Einsatz kommen.

Endoskopie: Diese Untersuchung ist sehr wichtig. Bei dieser Untersuchung wird ein dünnes Instrument, wie ein Schlauch3, mit einer winzigen Videokamera durch den After in den Körper eingeführt. So bekommen die Ärzt:innen einen Blick vom Inneren des Körpers7 und die Organe können genauer betrachtet werden. Während der Untersuchung können kleine Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden. Diese zeigen unter dem Mikroskop an, ob es Veränderungen im Gewebe gibt, die typisch für Morbus Crohn sind3.

Manchmal werden auch Stuhlproben untersucht, um andere Krankheiten, wie zum Beispiel Infektionen, auszuschließen. Sind gewissen Bakterien im Stuhl vorhanden, kann das auf eine Infektion hindeuten. Durch diese Art der Diagnostik kann man auch andere, nicht entzündliche Erkrankungen (z. B. das Reizdarmsyndrom) abgrenzen5.

Tipp: Ihre Befundmappe

Wenn Sie mehrere Untersuchungen vor sich haben, können Sie eine Mappe anlegen und Ihre Befunde dort einsortieren – so haben Sie alle Unterlagen immer rasch bei der Hand.

Gut ist es auch, wenn Sie ein Tagebuch oder Notizen über Ihre Gesundheit führen, Beschwerden und Schmerzen aufschreiben und Veränderungen dokumentieren.

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