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Wie wird ein Mantelzelllymphom behandelt?
Ein Mantelzelllymphom ist eine schnell wachsende und aggressive Art des Non-Hodgkin-Lymphoms. Die meisten Patient:innen bekommen die Diagnose erst dann, wenn der Krebs schon fortgeschritten ist. Ärzt:innen können den Krebs auf verschiedene Arten behandeln.
Informieren Sie sich bei Ihren Ärzt:innen genau über die verschiedenen Möglichkeiten. So finden Sie die Behandlung, die für Sie am besten geeignet ist. Die Behandlungen können sich in ihrer Wirksamkeit unterscheiden, aber auch darin, wie viele Nebenwirkungen sie haben1.
In diesem Video finden Sie eine Erklärung dazu auf englisch:
Bitte besprechen Sie alle Möglichkeiten für Ihre Behandlung mit Ihrer:Ihrem Ärztin:Arzt und Ihrem Behandlungs-Team. Informieren Sie sich genau über die Vorteile und Nachteile. Nur so können Sie eine gute Entscheidung treffen.
Ihr Behandlungsplan hängt von verschiedenen Faktoren1 ab.
Zu diesen Faktoren gehören:
- Anzeichen
- Alter
- Allgemeiner Zustand Ihrer Gesundheit
- Stufe Ihres Mantelzelllymphoms
- Welche Behandlung Sie bevorzugen
Spezialist:innen kennen die neuesten Entwicklungen bei der Behandlung
Für das Mantelzelllymphom gibt es noch kein Heilmittel. Aber in den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten für die Behandlung weiterentwickelt. Bitte besprechen Sie Ihre Behandlung mit Spezialist:innen für Mantelzelllymphome. Holen Sie auch eine zweite Meinung ein.
Bitte fragen Sie auch nach klinischen Studien, an denen Sie teilnehmen können. Bei einer klinischen Studie bekommen Patient:innen neue Formen der Behandlung. Neue Wirkstoffe bieten viele Chancen, sie haben aber auch Risiken. Klinische Studien sind notwendig, damit sich die medizinischen Behandlungen verbessern2.
Immun-Chemotherapie als häufigster Weg
Ein Mantelzelllymphom wird meistens mit einer Immun-Chemotherapie behandelt. Das ist eine Chemotherapie, die Sie gleichzeitig mit einer Immuntherapie bekommen: Bei dieser Immuntherapie können zum Beispiel Antikörper zum Einsatz kommen1.
Vielleicht geht es Ihnen für diese Therapie nicht gut genug. Dann gibt es auch sanftere Arten der Therapie. Diese haben weniger Nebenwirkungen und können auch die Anzeichen der Krankheit verringern.
Andere Behandlungen sind zum Beispiel1:
- Strahlentherapie: bei Stufe 1 und Stufe 2, oder um Anzeichen zu verringern
- Stammzellen-Transplantation oder Knochenmark-Transplantation: Bei einer Transplantation werden Zellen, Gewebe oder Organe übertragen. Bei einer chronischen lymphatischen Leukämie bekommt die:der Patient:in Stammzellen oder Knochenmark von einer:einem passenden Spender:in3.
- Steroide: Steroide können eine Chemotherapie wirksamer machen1. Steroide sind eine chemische Verbindung und spielen im menschlichen Stoffwechsel eine wichtige Rolle, indem sie etwa als Hormone wirken4
Es gibt mittlerweile verschiedene Medikamente, mit denen man die Erkrankung gezielt bekämpfen kann. Diese gezielte oder auch „zielgerichtete“ Krebstherapie ist ein neuer Ansatz in der Behandlung von Krebs. Mit ihrer Hilfe sollen die Krebszellen abgetötet werden, indem die Medikamente bestimmte Tumoreigenschaften möglichst gezielt angreifen. Dabei sind sie meist gegen eine bestimmte Struktur in der Krebszelle gerichtet, die eine Schlüsselrolle beim Tumorwachstum spielt5.
Manchmal beginnt die Behandlung mit Beobachten und Abwarten
Der Krebs wächst manchmal langsam und Sie haben keine Anzeichen. Dann wird oft der Krebs nur überwacht. Sie haben aber regelmäßige Untersuchungen zur Kontrolle: Der Krebs wird beobachtet und Sie warten ab.
Eine Behandlung beginnt erst dann, wenn Sie Anzeichen der Krankheit haben. Vielleicht haben Sie dadurch Ängste und fühlen sich unsicher. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, dass nicht genug geschieht. Bitte besprechen Sie alle Ihre Fragen und Ihre Bedenken mit Ihren Ärzt:innen. Nur so finden Sie eine gute Lösung für sich.
Was frage ich meine Ärzt:innen?
Bitte denken Sie daran: Ihre Ärzt:innen sind für Sie da. Sie beantworten gerne Ihre Fragen.
- Wie fortgeschritten ist der Krebs?
- Was kann ich mir erwarten?
- Welche Arten der Behandlung gibt es?
- Wie lange habe ich für die Entscheidung Zeit?
- Wie lange dauert die Behandlung?
- Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Was kann ich bei Nebenwirkungen machen?
- Welche Nebenwirkungen soll ich Ihnen sofort sagen?
- Was passiert, wenn die Behandlung nicht wirkt?
- Wie wirkt sich die Behandlung auf meinen Alltag aus?
- Wie wirkt sich die Behandlung auf meine Arbeit aus?
- Soll ich auch mit einer:einem Spezialist:in für Mantelzelllymphom reden?
- Gibt es klinische Studien, an denen ich teilnehmen kann?
- Wie wirksam sind diese klinischen Studien?
- Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich mich niedergeschlagen oder stark gestresst fühle?
- Können Sie mir eine Selbsthilfe-Gruppe empfehlen?
Erfahren Sie mehr zur Wichtigkeit der Therapietreue und den Möglichkeiten zur Rehabilitation:
Quellen
- Pschyrembel Online, Verlag Walter de Gruyter, Berlin, Artikel „Stammzelltransplantation", Abruf am 23.03.2022
