Bei Krebs werden manche Zellen im Körper krank. Diese kranken Zellen vermehren sich dann ohne Kontrolle. Das bedeutet: Die Zellen teilen sich, obwohl das nicht notwendig ist. Sie verdrängen oder zerstören gesunde Zellen. So entsteht ein bösartiges Geschwür. Ein bösartiges Geschwür heißt in der Medizin auch Krebs, Karzinom oder bösartiger Tumor1,2,3. Es gibt auch Krebsarten, bei denen keine Tumore gebildet werden.
Ein Mantelzelllymphom ist Krebs im lymphatischen System, auch Immunsystem genannt.
Ein Lymphom, also eine „Lymphknotenschwellung“, ist ein bösartiger Tumor, der in der Regel in den Lymphknoten entsteht4.
Der Krebs entwickelt sich aus den Lymphozyten5. Das sind Zellen des Immunsystems, die in den Lymphknoten gebildet werden. Sie gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen. Die weißen Blutkörperchen sind wichtig für die Immun-Abwehr6. Die Lymphknoten sind ein Teil des Immunsystems oder lymphatischen Systems, das Erreger von Krankheiten abwehrt und Sie vor Infektionen und Krankheiten schützt. Sie filtern schädliche Stoffe aus der Lymphe, also dem Gewebswasser, heraus.
Da diese Lymphome in der Mantelzone der Lymphknoten7 entstehen, heißt diese Art von Lymphom “Mantelzelllymphom”8. Die gängige Abkürzung MCL weist auf die englische Übersetzung hin: mantle cell lymphoma.
Bei einem Mantelzell-Lymphom vermehren sich die Lymphozyten dauernd. Die Lymphozyten sind krank und entwickeln sich nicht normal. Deshalb können sie den Körper nicht schützen9. Das Immunsystem ist dadurch geschwächt. Menschen mit einem Mantelzelllymphom sind anfälliger für Erreger von Krankheiten10. Das häufigste Anzeichen sind geschwollene Lymphknoten.
Das Mantelzelllymphom kann sich innerhalb, aber auch außerhalb des lymphatischen Systems ausbreiten: Es kann im Knochenmark, in der Milz, in der Leber oder im Darm wachsen.
Non-Hodgkin-Lymphom ist ein Überbegriff für verschiedene Arten von Krebs, die das lymphatische System betreffen. Bei einem Non-Hodgkin-Lymphom entwickelt sich der Krebs in den B-Lymphozyten, diese heißen auch B-Zellen. Diese Zellen sind eine spezielle Art von weißen Blutkörperchen. Das sind wichtige Immunzellen des Körpers11.
Die Ursachen für ein Mantelzelllymphom – oder auch andere Non-Hodgkin-Lymphome – sind noch nicht bekannt, aber Forscher:innen haben mögliche Risikofaktoren identifiziert.
Ein Mantelzell-Lymphom kommt selten vor12. In Europa erkrankt ungefähr einer von 200.000 Menschen an dieser Art von Krebs13. Auch innerhalb der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome ist das Mantelzell-Lymphom sehr selten14. Dieser Krebs betrifft wesentlich mehr Männer als Frauen: Das Verhältnis ist 3 zu 1.
Dieses Video erklärt (auf englisch) alle Daten und Fakten rund um das Mantelzelllymphom:
Ärzt:innen unterscheiden diese vier Stufen bei einem Mantelzelllymphom:
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 |
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Stufe 1 Die Krebszellen sind auf nur eine Gruppe von Lymphknoten beschränkt. | Stufe 2 Die Krebszellen sind in zwei verschiedenen Gruppen von Lymphknoten oder nur auf einer Seite des Zwerchfells. | Stufe 3 Die Krebszellen haben sich auf beide Seiten des Zwerchfells ausgebreitet. Auch die Milz kann betroffen sein. | Stufe 4 Die Krebszellen haben sich auch außerhalb der Lymphknoten ausgebreitet. Andere Organe sind betroffen, wie: die Leber, das Knochenmark oder die Lunge. Ihre Ärzt:innen sagen dazu auch Metastasen. |
Für die verschiedenen Stufen gibt es verschiedene Arten der Behandlung.