wird in einen großen “Körperkreislauf” und einen kleinen „Lungenkreislauf“ unterteilt.
Von der linken Herzhälfte gelangt das sauerstoffreiche Blut durch die Hauptschlagader (Aorta) und abzweigende Arterien in den Körper, wo Sauerstoff abgegeben wird. Sauerstoffarmes Blut fließt durch die Körpervenen zurück in die rechte Herzkammer (Körperkreislauf).
Die rechte Herzhälfte pumpt das sauerstoffarme Blut durch die Lungenarterien in die Lunge, wo das Blut Kohlendioxid abgibt und Sauerstoff aufnimmt. Sauerstoffreiches Blut fließt durch die Lungenvenen in die linke Herzhälfte (Lungenkreislauf) und der Kreislauf kann von vorne beginnen.
Bei körperlicher Anstrengung schlägt das Herz schneller, um den Muskeln mehr Sauerstoff zuzuführen. Dabei dehnen sich die Lungenarterien, um mehr Blut in die Lungen zu pumpen und so mehr Sauerstoff aufzunehmen.
Der Blutdruck im Lungenkreislauf kann mit Hilfe einer Rechtsherz-Katheter-Untersuchung bestimmt werden. Beim Gesunden betragen die mittleren Blutdruckwerte im Lungenkreislauf in Ruhe und unter Belastung ca. 15 mmHg, das heißt die Druckwerte in der Lunge erreichen nur einen Bruchteil des Blutdrucks im großen Kreislauf, den Sie oder Ihr Arzt am Oberarm messen. Beim Lungenhochdruck sind die mittleren Blutdruckwerte auch ohne körperliche Belastung dauerhaft auf über 25 mmHg erhöht.
Bei Personen mit pulmonal-arterieller Hypertonie nimmt die Dicke der Lungenarterien zu und ihre Flexibilität (Fähigkeit, sich zu dehnen) ab. Die Ursache dieser Veränderung ist zunächst eine Zunahme des Umfangs der Muskulatur in der Arterienwand und später ein Umbau dieser Muskulatur zu Bindegewebe. Durch Kalkablagerung in den Lungenarterien (Sklerosierung) nimmt die Flexibilität weiter ab.
Die Folge dieser Veränderung ist eine zunehmende Verringerung der Sauerstoffaufnahme durch die Lunge. Eine Anpassung an höheren Sauerstoffbedarf bei körperlicher Betätigung ist nur mehr beschränkt und später nicht mehr möglich. Das Herz reagiert darauf durch eine Zunahme der Herzfrequenz, um mehr Blut in die Lungen pumpen zu können und so die Sauerstoffaufnahme zu steigern.
Als Folge des erhöhten Drucks in den Lungenarterien nimmt die Herzauswurfleistung (Fähigkeit, Blut aus dem Herzen zu pumpen) kontinuierlich ab. Die rechte Herzkammer kann ihre Funktion nicht mehr erfüllen, was schließlich zu einem Herzversagen führen kann.