Weltweit leiden zirka 2,8 Mio. Menschen an MS.1
MS ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Sie betrifft u. a. Dein Gehirn, Dein Rückenmark und Deine Sehnerven, stört den regulären Informationsfluss und kann schwere Beeinträchtigungen der Körperfunktionen nach sich ziehen.2,3
Der Krankheitsverlauf, der Schweregrad und die genauen Symptome von Menschen mit MS sind unvorhersehbar, da MS jeden Menschen auf eine andere Art und Weise beeinträchtigt. 3,4
Derzeit ist uns noch kein Heilmittel für MS bekannt. Jedoch haben sich die Behandlungsmethoden in den vergangenen Jahrzehnten vervielfältigt und die aktuelle Forschung beschäftigt sich laufend mit MS, ihren Symptomen sowie Ursachen.5,6
MS ist eine neurologische Autoimmunerkrankung, bei der Deine eigenen Immunzellen Dein ZNS angreifen und es dadurch schädigen.4,5
Wenn Du mit Deinem Gesundheitsteam über Deine MS sprichst, werden Dir im Gespräch zwei Arten von Blutzellen (Lymphozyten) unterkommen, die in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen. Diese sogenannten B-Zellen und T-Zellen sind Teil des Immunsystems unseres Körpers.
Das ZNS kommuniziert, indem es Signale durch Nervenzellen, sogenannte Neuronen, leitet. Diese Neuronen unterstützen Dich dabei, die Welt um Dich herum zu verarbeiten und auf sie zu reagieren.9
Gruppen von Neuronen verbinden sich zu neuronalen Netzwerken, die wie gut instandgehaltene Autobahnen durch das gesamte ZNS führen. 10 So kann Dein Gehirn Informationen aus der Welt um Dich herum erhalten und verarbeiten.
Bei MS werden diese Autobahnen „beschädigt“ und werden mit der Zeit unterbrochen.9,11
Dadurch bewegen sich die Signale innerhalb der neuronalen Netzwerke unter Umständen langsamer und weniger effizient.11
Das ZNS kann neue Verbindungen aufbauen und versuchen, die Schäden zu reparieren. Jedoch nimmt seine Fähigkeit, diese neuen Verbindungen aufzubauen, im Laufe der Zeit ab.10,12
Während das Gehirn neue Verbindungen knüpft, kann es weniger effizient werden. Das ist wie bei einem Umweg: Man kommt vielleicht immer noch ans Ziel, braucht in der Regel aber länger.12,13
Es gibt kein konkretes Symptom, keinen physischen Befund und keinen Labortest, durch das bzw. den MS endgültig diagnostiziert werden kann. Daher müssen Ärztinnen und Ärzte bei der Untersuchung ihrer Patientinnen und Patienten eine Vielzahl an Untersuchungsmethoden einsetzen, bevor sie eine Diagnose stellen können. Sie machen eine detaillierte Anamnese, führen eine neurologische Untersuchung durch und ordnen zusätzliche Untersuchungen wie Bluttests, Rückenmarksflüssigkeitstests (manchmal auch Lumbalpunktion genannt) und bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographien (MRT) an.4
Manche Personen bekommen womöglich die Diagnose „radiologisch isoliertes Syndrom“ (RIS) oder „klinisch isoliertes Syndrom“ (KIS).
Menschen mit KIS haben eine erste Episode neurologischer Symptome, die von Entzündungen im ZNS und beschädigtem Myelin hervorgerufen werden. Die Anzeichen und Symptome von KIS ähneln MS-Symptomen zwar, erfüllen jedoch noch nicht alle Kriterien für eine MS-Diagnose. 3
Eine MS-Diagnose umfasst womöglich auch die Feststellung eines Subtyps. Zu den wichtigsten Subtypen zählen die schubförmig remittierende MS, die sekundär progrediente MS mit oder ohne Schübe und die primär progrediente MS.2,6
RRMS betrifft den Großteil der Menschen mit MS (85 %) und zeichnet sich durch wiederkehrende „Schübe“ aus, auf die Zeiten der Besserung und Remission folgen. Schübe sind Episoden mit neuen Symptomen oder mit einer Verschlechterung alter Symptome, die zeitgleich mit MS-Läsionen im ZNS auftreten können.2,5,12,13
Die Grafik zeigt den Krankheitsverlauf bei RRMS beispielhaft auf, wobei die individuellen RRMS-Verläufe sich von Person zu Person unterscheiden.
In Anlehnung an die „MS-Typen“ der National MS Society.
RRMS geht bei 80 % der Patientinnen und Patienten schlussendlich in SPMS über. Bei dieser Art der MS verschlechtern sich die Funktion Deines ZNS und Dein Behinderungsgrad mit der Zeit stetig, mit oder ohne Schübe. SPMS kann ebenfalls als „aktiv“ (mit Schüben bzw. Anzeichen neuer MRT-Aktivität in einem bestimmten Zeitraum) und „nicht aktiv“ sowie „mit Progression“ (Anzeichen einer zunehmenden Behinderung im Laufe der Zeit, mit oder ohne Schübe oder neue MRT-Aktivität) oder „ohne Progression“ bezeichnet werden.2,5,12
Die Grafik zeigt den Krankheitsverlauf bei RRMS beispielhaft auf, wobei die individuellen RRMS-Verläufe sich von Person zu Person unterscheiden.
In Anlehnung an die „MS-Typen“ der National MS Society.