Bei pulmonaler Hypertonie (PH) im Kindesalter ist die
Lebenserwartung deutlich eingeschränkt und die Kinder können aufgrund
von ständiger Erschöpfung ihren natürlichen Bewegungsdrang nicht
ausleben.
Die Symptome von kindlicher pulmonaler Hypertonie sind: Andauernde Müdigkeit, Atemnot, Schwindel, kalte Hände und Füße. Meist werden diese Asthma oder Herz-Kreislauferkrankungen zugeordnet, sodass PH bei Kindern erst spät erkannt wird. Betroffene können weder herumtollen noch Sport betreiben und sind auf dauernde Einnahme verschiedener Medikamente angewiesen.
Im Kindesalter ist Pulmonale Hypertonie meist eine Folgeerscheinung einer Herz- oder Lungenerkrankung. Ca. jedes 100. Baby kommt mit einem Herzfehler auf die Welt – aus unterschiedlichsten Gründen. Eine Folge ist die übermäßige Durchblutung der Lunge, was zu Pulmonaler Hypertonie führen kann. Auch wenn der Herzfehler beim Neugeborenen operativ korrigiert wurde, kann zu einem späteren Zeitpunkt PH entstehen. Daher sollten sich Kinder, die am Herzen operiert wurden, regelmäßig auf Lungenhochdruck untersuchen lassen.
Manchmal tritt PAH auch ohne klare Ursache auf. Man spricht dann von „idiopathischer oder familiärer pulmonal-arterieller Hypertonie“ – IPAH. Diese Form des Lungenhochdrucks ist besonders selten. Sie kann vererbt werden und mehrere Generationen einer Familie betreffen. Bei einem erkrankten Elternteil besteht eine Wahrscheinlichkeit von etwa 10%, dass auch das Kind von Lungenhochdruck betroffen ist. PH kann beim Neugeborenen auftreten, man spricht dann von „persistierender pulmonaler Hypertonie des Neugeborenen“ – PPHN: Nach der Geburt gelingt es dem Neugeborenen nicht, sich an die „Luftatmung“ anzupassen. Das Blut in der Lunge reichert sich nicht ausreichend mit Sauerstoff an und es kommt zu einer pulmonal-arteriellen Hypertonie. Wird diese sofort behandelt, kann das Baby gänzlich geheilt werden.
Die medikamentöse Therapie für Kinder ist zu wenig erforscht. Arzneimittel wirken im kindlichen Körper anders. Manche Medikamente müssen niedriger dosiert werden, andere höher. Nur erfahrene Experten können Lungenhochdruck bei Kindern kompetent behandeln. Je eher die Krankheit erkannt und behandelt wird, umso günstiger ist der Verlauf.
Galiè N et al. Eur Heart J 2016; 37(1):67-119
https://www.cincinnatichildren... (abgerufen am 27.07.2021).
Ma L, Chung W. J Pathol. 2017; 241(2): 273-280