Niemand ist gerne krank. Noch schlimmer aber ist die Ungewissheit darüber, warum der sprichwörtliche Schuh drückt. Vermutet der Arzt aufgrund der auftretenden Symptome eine pulmonale Hypertonie muss sofort eine komplexe diagnostische Abklärung eingeleitet werden. Da diese sehr aufwändig ist, hilft es dem Patienten bei Gesprächen mit dem Arzt, die physiologischen Zusammenhänge zu verstehen. Denn eine pulmonale Hypertonie hat ihren Ursprung in der Lunge – zieht aber auch sukzessive das Herz massiv in Mitleidenschaft, da das Herz über die Lungenarterien direkt mit der Lunge verbunden ist. Ein erhöhter Blutdruck in der Lunge, im sogenannten „kleinen Kreislauf“, belastet das Herz und vermindert die Lungenkapazität. Dies führt zu Kreislaufproblemen, Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Schwindel, Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen (Ödeme) oder raschen Ermüdungserscheinungen.
Eine der wichtigsten Untersuchungen ist
der Ultraschall des Herzens. Die Herzstrommessung mittels EKG liefert
leider keine eindeutigen Ergebnisse. Ebenso verhält es sich bei einer
Röntgenaufnahme des Brustkorbs, da zwar bei den meisten Patienten ein
Röntgenbild aussagekräftig ist – aber eben nicht bei allen. Und auch die
Ergebnisse von Lungenfunktionstest und Blutgasanalyse allein sind
unzureichend, da selbst bei schwerer pulmonaler Hypertonie die
Lungenfunktionswerte im Normbereich liegen können. Erst eine spezielle
Herzuntersuchung mittels Ultraschall – die transthorakale
Echokardiografie – bzw. eine Rechtsherzkatheter-Untersuchung können
wesentlich zur Diagnosestellung beitragen und eindeutige Ergebnisse
liefern.
Nach jahrelanger Ärzte-Odyssee endlich die richtige Diagnose für jahrelange Atemnot, Müdigkeit und Kraftlosigkeit zu bekommen, mag für viele im ersten Moment eine Erleichterung sein. Die ernüchternde Diagnose bleibt aber letztlich für jeden Betroffenen ein Schock. Trotzdem sollten Betroffene und ihre Angehörigen versuchen die Information positiv zu sehen. Denn die richtige Diagnosestellung sichert die besten Chancen, rasch die optimale Therapie zu erhalten. Die pulmonal-arterielle Form der Erkrankung kann zwar nach derzeitigem Stand der Medizin noch nicht geheilt werden, die Lebenserwartung ist aber dank medikamentöser Therapie im Vergleich zu früher gestiegen. Gemeinsam können Familie und Freunde versuchen das Lebensumfeld so zu gestalten, dass das Leben nach Monaten der Unwissenheit wieder lebenswerter wird.