Ihre Informationsplattform zu Depression

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Resilienz und Fitness gegen Depressionen

Sie haben erfolgreich wichtige Schritte gesetzt: Sie verstehen die Erkrankung Depression, haben sich Hilfe gesucht und mit Ihrer Behandlung gestartet. Neben Ihrer psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlung können Sie selbst ganz viel dafür tun, damit es Ihnen besser geht und das auch so bleibt. Sie können Ihre Gedanken und Ihr Handeln steuern und für einen gesunden Lebensstil sorgen.

Das Tempo bestimmen Sie! Auch kleine Schritte sind ein Erfolg und bringen Sie jeden Tag mehr ins Leben zurück. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie dafür brauchen.

Kraft durch Bewegung

Es fällt vielen schwer, sich zu Sport oder zu einer Diät aufzuraffen. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert! Jede Reise beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt. Wer regelmäßig Sport treibt, fühlt sich danach wohler. Man wird mit der Zeit kräftiger und belastbarer. Das Körpergefühl verbessert sich. Und man tut seinem Körper etwas Gutes.

Welche Aktivität hat Ihnen früher einmal Spaß gemacht? Schwimmen, Rad fahren oder Laufen? Oder möchten Sie etwas Neues ausprobieren wie Tanzen? Suchen Sie sich ein Hobby, das Ihnen Freude macht. Falls das für den Anfang noch zu viel ist: Auch ein flotter Spaziergang ist Sport. Sie können im Alltag Stiegen steigen oder mehr zu Fuß gehen. Das ist besser als gar keine Bewegung. Auch Entspannungstechniken können helfen.

Gesunde Ernährung kann sich positiv auf Ihre Genesung auswirken

Mit einer Gemüsesuppe oder einem Apfel tun Sie sich viel Gutes. Informieren Sie sich zu gesunder Ernährung und bauen Sie diese in den Alltag ein. Wie eine gesunde Ernährung aussehen sollte – nämlich bunt, abwechslungsreich und vollwertig – zeigt die österreichische Ernährungspyramide.

Überlegen Sie sich, wie eine exemplarische Woche/ein exemplarischer Tag bei Ihnen aussieht. Um dies mit Ihren behandelnden Ärzt:innen besprechen zu können, können Sie ein Ernährungstagebuch/Fototagebuch führen.

Gibt es etwas, das Sie hinsichtlich einer gesünderen Ernährungsweise leicht verändern könnten? Grundsätzlich gilt: Jede noch so kleine Veränderung zu einer gesünderen Ernährung kann sich positiv auswirken!

Resilienz: Die Fähigkeit, gesund zu werden und gesund zu bleiben1,2

Menschen haben die Fähigkeit, Krisen, Erkrankungen und Katastrophen zu überwinden. Es handelt sich um eine Art psychische Widerstandskraft. Diese nennt man auch Resilienz. Sie können sich darunter eine Art Schutzschild vorstellen. Diese Widerstandskraft trägt jeder in sich. Sie kann verbessert und gestärkt werden. Jeder hat Teile in seiner Persönlichkeit, die stark machen. Im Laufe der Therapie werden Sie mehr und mehr davon wiederentdecken. Dadurch bekommen Sie die Kraft, sich der Depression zu stellen.

Generell gilt: Tun Sie all das, was Sie mit Freude erfüllt. So finden Sie rasch wieder einen Zugang zu Ihren Fähigkeiten. Damit dies gelingt, ist es aber notwendig, dass Sie Ihre Therapie konsequent weiterverfolgen. Mit Durchhaltevermögen und Geduld wird sich der Erfolg langfristig einstellen.

Es ist gut erforscht, mit welchen Eigenschaften und welchem Verhalten Menschen schwere Krisen völlig überwinden. Von diesem „Resilienz-Konzept“ können alle lernen.

Die psychische Widerstandskraft hat sechs Säulen:

  1. Säule: Zuversichtlich sein
    Versuchen Sie einen positiven Blick auf sich selbst, die Welt und die Zukunft zu entwickeln. Auch wenn es Ihnen schwerfällt. Durch Ihre Therapie sind Sie schon auf dem Weg in eine bessere Zukunft.
  2. Säule: Akzeptieren, was gerade ist
    Akzeptanz bedeutet anzunehmen, was gerade da ist. Das schließt Einschränkungen mit ein. Vielleicht können Sie Frieden mit der Depression schließen. Sie wehren sich dann nicht mehr wütend dagegen und sind nicht mehr so verzweifelt. Das bedeutet nicht, dass Sie keine Lösungen suchen oder sich damit abfinden. Es bedeutet nur, dass Sie sich nichts vorwerfen und sich keine Schuld geben.
  3. Säule: Offen sein für neue Lösungen
    Es gibt viele Wege aus einer Depression. Es ist bereichernd, neue Wege auszuprobieren. Das gilt besonders für Anregungen zu Ihrer Behandlung und Therapie. Das Ziel ist immer, schrittweise gesünder zu werden. Dafür braucht es Ihre Offenheit.
  4. Säule: Verantwortung übernehmen
    Sie nehmen Ihre Therapie voll in Ihre Hände – und ergreifen damit auch das Ruder in Ihrem Leben. Das heißt, dass Sie immer mitbestimmen und mitmachen. Es ist wichtig, die Verantwortung nicht an Ärzt:innen, Therapeut:innen oder jemand anderen abzugeben. Sie können sehr beitragen! Damit ist ein großer Schritt getan.
  5. Säule: Netzwerke bilden
    Ein Team aus Ärzt:innen, Therapeut:innen und anderen Betroffenen stärken Sie. Jeder hat einen anderen Blickwinkel. Jeder unterstützt Sie anders. Netzwerke geben Sicherheit.
  6. Säule: Zukunft planen
    Ein Blick in die Zukunft fällt Ihnen vielleicht manchmal noch schwer. Gibt es trotzdem etwas, das Sie gerne einmal machen möchten? Sie können schon jetzt planen, auch wenn Sie sich noch nicht ganz fit fühlen. Damit entsteht Vorfreude auf die Zeit nach der Depression.

Die Therapie geht weiter – bleiben Sie dabei!

Es geht Ihnen gut, weil Sie Ihre Therapie einhalten. Bleiben Sie bei Ihrer Therapie, auch wenn es Ihnen bereits besser geht. Die Medikamente müssen eine Zeit lang weiter genommen werden, damit es nicht zu einem Rückfall kommt. Bitte verringern Sie die Dosis der Medikamente nicht alleine und setzen Sie die Medikamente nicht selbstständig ab. Besprechen Sie bitte alle Veränderungen immer vorher mit Ihren Ärzt:innen.

Tipps zur Medikamenteneinnahme

Wieder ganz gesund werden

Eine Depression entsteht nicht von heute auf morgen. Deswegen verschwindet sie auch nicht über Nacht. Der Weg zur Genesung braucht Zeit. Auch kleine Schritte führen zum Ziel. Oft haben einfache Dinge eine große Wirkung.

Die Depression
Ursachen von Depression
Symptome bei Depression
Behandlung von Depressionen
Arten von Depression
Phasen einer Depression
Gesund und stark trotz Depression
Arbeitsalltag & Depression
Unterstützung durch Partner, Freunde und Familie
  1. Kasper S, Haring C, Marksteiner J, Sachs GM, Tölk A, Wrobel M (2008) Das Resilienzkonzept bei psychiatrischen Erkrankungen; CliniCum neuropsy Sonderausgabe November 2008; Seite 2
  2. Helmreich, Lieb (2015) Resilienz – Schutzmechanismen gegen Burnout und Depression; InFoNeurologie & Psychiatrie 17 (2) 2015; Seite 1, 6
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