Die Krankheit verläuft bei jeder:m Patient:in anders.1 Einige Patient:innen leiden viele Jahre unter den Symptomen der Schuppenflechte. Andere können dank längerer beschwerdefreier Zeiträume zwischendurch aufatmen 2. Es gibt viele verschiedene Formen und Ausprägungen der Schuppenflechte. Man unterscheidet sie anhand der betroffenen Stellen am Körper sowie der Stärke und Art der Hautschädigungen3.
Hier bekommen Sie einen Überblick über die verschiedenen Psoriasis-Formen und die betroffenen Körperpartien.
Informationen für Patient:innen
Die häufigste Erscheinungsform der Schuppenflechte ist die sogenannte Plaque-Psoriasis – ungefähr 80 Prozent aller Patient:innen erkranken an dieser Art4,12. Dabei treten Hautveränderungen (Plaques) an den Knien und in den Kniekehlen, am Rumpf, an den Ellbogen und an der Kopfhaut oder am Haaransatz auf, aber auch im Genitalbereich und in der Gesäßfalte. Sehr oft leiden Patient:innen an einem starken und quälendem Juckreiz an den betroffenen Stellen.
Aber Achtung: Auch wenn der Juckreiz unaushaltbar scheint, sollten Sie es vermeiden sich zu kratzen. Die Plaques sind sehr gut durchblutet, da kann es schon bei leichtem Kratzen zu Blutungen kommen.
Ist die Kopfhaut von Plaques befallen, spricht man von einer Psoriasis capitis (von lateinisch „caput“, der Kopf) 1. Nicht nur der Juckreiz, sondern auch die Sichtbarkeit der Symptome belastet Patient:innen bei dieser Form der Schuppenflechte. Denn oft breiten sich die erkrankten Hautstellen vom Haaransatz bis ins Gesicht aus. Außerdem kann die Schuppenflechte auf dem Kopf Haarausfall fördern 5.
Bei etwa der Hälfte aller Psoriasis-Patient:innen bilden sich Nagelveränderungen an Händen und Füßen. Dabei kann es zu folgenden Symptomen kommen6:
Patient:innen, die an dieser Form der Schuppenflechte erkranken, haben ein erhöhtes Risiko eine psoriatische Arthritis zu entwickeln 1.
Eine Schuppenflechte zeigt sich bei dieser Form (Psoriasis inversa = „umgekehrte“ Psoriasis) z.B. in den Achselhöhlen, in Bauchfalten, in den Genital- und Gesäßfalten oder unter der weiblichen Brust. Weil es an diesen Stellen durch vermehrte Schweißbildung meistens feucht ist, lösen sich die Schuppen ab und die Plaques erscheinen hochrot 1. Übergewichtige Menschen sind häufiger von dieser Form der Schuppenflechte betroffen 7.
Beim dem nur leicht schuppenden Guttata-Typ (lateinisch für „gesprenkelt“) treten plötzlich tropfenförmige Stellen am Rumpf sowie an den Armen und Beinen auf. Diese Sonderform der Schuppenflechte kann bei Personen auftreten, die zuvor eine Infektion durchgemacht haben8.
Die pustelförmige Psoriasis ist eher selten und äußert sich durch weiße, mit Eiter gefüllte Pusteln. Die Pustelbildung kann auf Hände und Füße beschränkt sein (Psoriasis pustulosa palmoplantaris) oder auch die Haut am Körper mit einbeziehen (Psoriasis pustulosa generalisata). Die Eiterbläschen sind nicht ansteckend, es existiert aber keine spezifische Therapie für diese Sonderform der Psoriasis9.
Bei dieser schweren Form der Schuppenflechte erstrecken sich die Plaques über mindestens 75 Prozent oder mehr der Körperoberfläche. Die Haut ist stark gerötet, schmerzt, juckt und schuppt sich ab – ähnlich wie bei einer Verbrennung. Die erythrodermische Psoriasis kann durch bestimmte Medikamente, starken Sonnenbrand, Infektionsstress oder starken Alkoholkonsum ausgelöst werden. Dabei kann sie auch häufig zu Schüttelfrost, Fieber, Austrocknung und allgemeinem Unwohlsein führen, weshalb sofort ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden sollte. Die Erythrodermie („rote Haut“) ist ein schweres Krankheitsbild und erfordert oft die Behandlung im Krankenhaus10.
Etwa 30 Prozent der Patient:innen mit Schuppenflechte leiden gleichzeitig unter einer Gelenkentzündung (Arthritis). Dabei können die Gelenke steif werden und anschwellen. In der Folge reagieren sie empfindlich und schmerzhaft, wodurch Bewegungseinschränkungen, strukturelle Schäden und Deformationen verursacht werden können. Hier ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um solche bleibenden Schäden zu vermeiden11.