Ihre Informationsplattform zu Lungenkrebs

Ihre Informationsplattform zu Lungenkrebs

Lungenkrebs bleibt oft lange unbemerkt

Ein Lungenkarzinom im Frühstadium ist häufig asymptomatisch, das heißt, Betroffene bemerken keine Anzeichen oder Symptome. Treten doch Symptome auf, sind sie oft unspezifisch, also nicht leicht zuordenbar. Daher wird die Erkrankung bei etwa drei Viertel der Patient:innen erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert.

Achten Sie daher bitte auf mögliche Anzeichen für Lungenkrebs und sprechen Sie mit Ihren Ärzt:innen, wenn zum Beispiel Ihr Husten lang andauernd oder sich sogar verschlimmert, oder wenn Sie Blut husten.

Welche Untersuchungen führen Ärzt:innen durch?

Zuerst fragen Ärzt:innen, ob es in Ihrer Familie bereits aktuelle oder vergangene Fälle eines Lungenkarzinoms gibt und ob Sie rauchen. Anschließend werden eine körperliche Untersuchung und verschiedene Tests durchgeführt, zum Beispiel:

  • Röntgen-Bilder
  • Eine Computer-Tomografie (kurz: CT)
  • Ein Lungenfunktions-Test
  • Blut-Untersuchungen

Bei Verdacht auf Lungenkrebs machen Ärzt:innen weitere Tests und Untersuchungen. Bei einer Lungen-Biopsie wird Gewebe entnommen und im Anschluss analysiert. Das ist wichtig, um Aussagen zu Prognose und Therapieoptionen treffen zu können. Dabei ist die so genannte Bronchoskopie mit EBUS (endobronchialer Ultraschall) -geführter Biopsie weit verbreitet. Hier finden Sie ein Video der Lungenunion, das diese Bronchoskopie, oder auch „Lungenspiegelung“, näher erklärt: https://www.lungenunion.at/bronchoskopie/

Außerdem werden Schleim oder Flüssigkeit in der Lunge untersucht. Diesen Schleim nennt man auch Sputum oder im Volksmund manchmal Auswurf.

Bei histologischen Untersuchungen wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop untersucht. So kann unterschieden werden, zu welcher Unterform das Lungenkarzinom gehört 1:

  • Adenokarzinom (entsteht aus den Zellen des Drüsengewebes der Lunge)
  • Plattenepithelkarzinom (entsteht aus den Schleimhautzellen im Bereich der Bronchien)
  • Großzelliges Karzinom (wenn weder ein Adeno- noch ein Plattenepithelkarzinom vorliegt)
  • Sonstige nicht-kleinzellige Lungenkarzinome

Weiters folgen für Sie völlig schmerzlose bildgebende Verfahren: ein CT (Computertomographie), ein MRT (Magnetresonanztomographie) oder ein PET-CT (Positronen-Emissions- und Computertomographie). Manche nennen dieses auch „Pet-Scan“. All diese Verfahren dienen dazu, die Position und Größe des Tumors zu erkennen und auch, um die mögliche Ausbreitung des Karzinoms (Metastasen) zu sehen.

So können Ihre Ärzt:innen feststellen, in welcher Stufe der Krebs ist und wie die Prognose ist. Damit wird eine Vorhersage, wie sich der Krebs entwickeln wird und wie gut er geheilt werden kann, möglich.

Hier finden Sie ein Video der Lungenunion, einer Selbsthilfegruppe unter anderem für Lungenkrebs-Erkrankte, das die Untersuchungen erklärt: https://www.lungenunion.at/untersuchungen/

Genetisches Profiling bei Lungenkrebs

Vielleicht haben Sie den Begriff „genetisches Profiling“ schon gehört? Die genetischen Ursachen von Lungenkrebs können je nach Patient:in unterschiedlich sein. Abhängig davon, welche Gene konkret betroffen sind, schlagen manche Therapien besser oder schlechter an. Um den behandelnden Ärzt:innen die Entscheidung für das individuell am besten passende Medikament zu erleichtern, werden in der Routine-Diagnostik entsprechende Gentests durchgeführt. 2

Welche Stadien gibt es bei Lungenkrebs?

Man unterscheidet bei Lungenkrebs, wie bei allen soliden Tumoren – also festen, begrenzten Zellwucherungen – vier Stadien oder auch Stufen. Diese richten sich einerseits nach der Größe des Primärtumors. Das ist der erste und in früheren Phasen einzige Tumor aus Krebszellen, sozusagen der Haupttumor in der Lunge.

Andererseits wird genau angeschaut, ob der Krebs auch die Lymphknoten befallen oder in anderen Teilen des Körpers Wucherungen von Krebszellen, also Metastasen, gebildet hat. Diese vier Stadien werden von Mediziner:innen auch noch in mehrere Unterstadien aufgeteilt.

  • Stufe 1+2 (lokaler Krebs): Der Tumor ist klein und auf die Lunge begrenzt. Es gibt keine Tumore in anderen Organen, daher nennen Mediziner:innen diese Stufe oft „lokalen“, also örtlichen Krebs.
  • Stufe 3 (örtlich fortgeschrittener Krebs): Der Krebs ist gewachsen. Es können die Lymphknoten befallen sein und auch benachbartes Gewebe. Aber es sind keine anderen Organe vom Krebs betroffen.
  • Stufe 4 (fortgeschrittener Krebs mit Metastasen): Der Krebs hat sich über die Lunge hinaus auf andere Stellen im Körper ausgebreitet. Ärzt:innen sagen dazu auch Metastasen.

Mediziner:innen nutzen für die Einteilung des Lungenkrebses in Stadien das internationale, so genannte „TNM-System“, auch „TNM-Klassifikation“ genannt. Diese Art der Klassifikation gibt es seit 2017.

„T“ steht für Tumor, „N“ für Lymphknoten (englisch: lymph node) und „M“ für Metastasen.

Hier steht hinter den Buchstaben jeweils eine Ziffer, die genauere Auskunft über die Ausdehnung des Tumors gibt (T1, T2, T3 oder T4), auf die Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N0, N1, N2 oder N3) und auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Metastasen (M0 oder M1).

Ein Beispiel: Wenn Ihre Ärzt:innen Ihnen sagen, das Stadium ist „T1 N0 M0“, so würde das bedeuten, Sie hätten einen kleinen Tumor, der noch keine Lymphknoten befallen und keine Metastasen gebildet hat 3.

Bitten wenden Sie sich bei Unklarheiten jederzeit an Ihre Ärzt:innen. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht genau verstehen. Ihre Ärzt:innen erklären Ihnen gerne genau, in welchem Stadium sich Ihr Lungenkrebs befindet und was das für Sie bedeutet.

Derzeit keine kostenlose Früherkennung in Österreich

Lungenkrebs-Untersuchungen sind aktuell nicht Teil des Österreichischen Früherkennungsprogramms. Betroffene müssen diese daher selbst bezahlen. Die ÖPG Österreichische Gesellschaft für Pneumologie spricht sich jedoch dafür aus. Denn aktuelle Studien zeigen, dass durch systematische Früherkennung, manche nennen das auch Screening, etwa ein Viertel der Todesfälle verhindert werden könnte 4. Sowohl Studien aus den USA als auch aus Europa 5 bestätigen das.

Um ein Bronchialkarzinom zu verhindern, gelten die Raucherentwöhnung und Raucherprävention als wichtigste Methoden.

Tipp: Nehmen Sie zu den Arztgesprächen eine Vertrauensperson mit!

Vier Ohren hören mehr als zwei. Notieren Sie sich Ihre Fragen vorher und schreiben Sie – oder Ihre Begleitung – die Antworten mit.

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